Quantum of Solace

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Davon abgesehen, dass zwei Dinge schockierend waren – die ruppige Behandlung des Aston Martins und das erstmaligen Fehlen der Line „My name ist Bond, James Bond“ hat mir „Quantum of Solace“ gut gefallen!

Er reicht nicht ganz an „Casino Royale“ heran, der neue Bond-Maßstäbe gesetzt, und nach viel zu vielen unterirdischen Pierce-Brosnan-Bonds wieder ganz tief aufatmen lies – aber er ist eine würdige Fortsetzung! Haken ist vielleicht nur, dass er nicht so richtig für sich selbst steht und recht viel Schwung und Handlung aus dem Vorgängerfilm bezieht – und irgendwie auch nur in Kombination beeurteilt werden kann.

Die Opening-Sequenz hat im Gegensatz zu „Casino Royale“ wieder deutlich mehr Touch klassischer Maurice-Binder-Animationen und auch der Jack-White-/Alicia-Keys-Song passt! Beides schon mal ein guter Einstieg!

Der restliche Film ist, wie schon vom Vorgänger gewohnt, realistischer und härter angelegt als die meisten bisherigen Bonds. Vor allem haben aber auch die Geschichte und die dazugehörigen darstellerischen Leistungen wieder die nötige Tiefe, die das Ganze sehenswert machen.

Q, jede Menge Gadgets, Monorails in stillgelegten Vulkanen und psychopathische Bösewichte mit körperlichen Defiziten waren in den alten Bonds sehr unterhaltsam & nett – wären mittlerweile allerdings zum langweiligen Klischee verkommen.

Stattdessen spielt der neue Bond-Film geschickt und gut dosiert mit Zitaten. Im Gegensatz zu anderen Neuauflagen, die nur noch Titel und Namen der Figuren mißbrauchen (Miami Vice, etc.) ist Bond immer noch Bond. Und näher den je an der Buchfigur.

Neben der guten darstellerischen Leistungen (mal von der etwas dumpfbackig wirkenden Olga Kurylenko als Bond-Girl abgesehen) sind auch Schnitt und die Bilder überzeugend. Orte und Action werden sehr gut in Szene gesetzt. Farben und Einstellungen geben dem Film eine gelungene Ästhetik. Besonders positiv aufgefallen: Der Schnitt bei der schnellen Verfolgungssequenz ganz zu Beginn des Films, der viel mehr darüber funktioniert, das man nicht viel und nur ganz schnell & hektisch sieht was eigentlich genau passiert statt irgendwelche Stunts effektvoll und in epischer Breite auszurollen.

Bösewicht & Bond-Gegenspieler Mathieu Amalric, als Pseudo-Umwelaktivist Dominic Greene, hätte gerne noch etwas präsenter sein können – gegen Mads Mikkelsen und andere herausragende Gegenspieler aus der Bond-Reihe, wirkt er etwas blass – aber zumindest vermittelt er die halbwegs nötige Portion an Gewissenlosigig- und Kaltblütigkeit. Und in Zeiten von Bankenkrise und anderer Machenschafften unter seriösem Deckmantel passt ein unspektakulärer, managerhafter Bösewicht, der ganz nebenbei die Welt in Unheil stürzt, vielleicht sogar ganz gut.

Quantum of Solace
Ein Quantum Trost

7/10 Punkte

Kommentare 2

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