Manches nervt. Manches sehr.

Failwhale
© tveskov

Mal ein paar aktuelle Gedanken zu Twitter – und teilweise auch zu Social-Media allgemein.

Es liegt zum Teil sicher daran, dass neue Spielzeuge immer irgendwann etwas von ihrem anfänglichen Reiz verlieren, aber vielleicht gibt es auch tatsächlich ein paar gravierendere Dinge, die anfangen zu nerven.

Wie bereits an anderer Stelle geschrieben, schätze ich an Twitter vor allem den Mix aus schneller Information, guten Links, Wortwitz, interessanten Einblicken und wohldosiertem Nonsens. Das lässt sich durch Auswahl der Leute, deren Tweets man folgt, gut steuern. – Nur wird es in letzter Zeit auffallend oft nötig die Dosierung zu justieren.

Was mich stört:

  • Es greift um sich, Tweets auf Favcharts, Re-Tweets und Twitterlesungen totzuoptimieren. Tweets, die früher mal spontan & gut, manchmal auch etwas sperrig oder ungeschliffen waren, wirken immer bemühter. Teilweise wird „Lustiges“ in einer Frequenz rausgehauen, dass einem schwindlig wird. Manchmal wird nur noch „Lustiges“ rausgehauen.
  • Die manchmal mitschwingende Attitüde, dass die Netzgemeinschaft etwas Besonderes ist. Und der Rest Idioten.
  • Hetze und Eindreschen auf Personen. Wenn irgendein Hans-Martin in irgendeiner Sendung unsympathisch rüberkommt, oder jemand sonst den Unmut der Netzwelt auf sich zieht, ist es erschreckend, wie schnell sich ein ganzer virtueller Mob zusammenrottet, der einzelne Personen durch die Twitter-Sphäre treibt und sich hemmungslos mit lustigen Hetz-Tweets hochschaukelt. Es gibt Grenzen. Man sollte wissen, wann Schluss ist. Nachtreten und „Alle gegen Einen“ sind Scheiße. Online auch.
  • Das mit den Grenzen gilt auch für das Überschreiten des Haltbarkeitsdatums von Gags & Memen. Irgendwann sind die einfach fad.
  • Der an manchen Ecken spürbare Hauch von Meinungsmache gepaart mit allzugroßer Wichtignehmerei. Ein Online-Anschluss + Twitteraccount legitimieren noch nicht dazu Regeln für Gesellschaft, Politik, Wirtschaft, Journalismus, Urheberrecht, … aufzustellen

Alles Sachen, die sich aber noch in Grenzen halten – und sich durch tatsächlich soziales Verhalten der Nutzer abfangen lassen. Nutzen & Spaß an Twitter und anderen sozialen Netzwerken überwiegen. Nach wie vor. Und hoffentlich auch in Zukunft!

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