Gefunden im Westend. Eingeklebt ins Moleskine.
Fundstück: 1958
Fundstück: Der Weg.
Nettes, altes Fundstück auf dem Flohmarkt des „Osthafen Sommers“.
Stammtisch: Drinx, Frankfurt

In guter Lage – am Ende des Sandwegs, parallel zur Berger-Straße und schräg gegenüber vom chronisch überfüllten „destino“ hat eine neue Bar eröffnet: Drinx.
Beim Betreten der Bar ist man zuerst ein wenig über den 80er-Jahre-Industrienoppenboden erschrocken. Der Eindruck legt sich allerdings. Dominiert wird die Bar ansonsten von viel weißer, durchgestylter Einrichtung, pinkfarbener Beleuchtung und grünen Wänden. Keine so dumme Kombination.
Die Getränke waren gut (in diesem Fall allerdings nur Longdrinks), die Auswahl auf der – noch provisiorischen – Karte bot ebenfalls eine gute Zusammenstellung (Whiskey-Sour, Gimlet, Perfect Martini, etc.) – allerdings hat man Bar und Barkeeper die fachgerechte Mischung der Getränke nicht so richtig zugetraut. – Das ist allerdings Mutmaßung und tut Beiden unter Umständen unrecht. – Für den Wodka-Ginger-Ale kam auf jeden Fall Russischer Green Mark-Wodka, statt der üblichen günstigen Wodka-Sorten, zum Einsatz. Deutlicher Pluspunkt!
Negativpunkt waren leider die ziemlich unbequemen Sitzgelegenheiten. – Auf den hohen Bänken gegenüber der Bar baumelten die eigenen Beine ziemlich haltlos in der Luft – die harten Bänke eine Etage tiefer laden leider auch nicht unbedingt zum längeren Verweilen ein. – Allerdings sind gute Sitzgelegenheiten in Frankfurter Bars generell selten.
Ingesamt hat die Lokation einen etwas zwiespältigen Eindruck hinterlassen. Gute Getränke. Netter Service – aber Einrichtungsmäßig fehlt noch etwas der Feinschliff um sich wirklich wohl zu fühlen. – Name der Bar und die vielen „X“e in der Karte weckten zudem leicht unangenehme 90-Jahre-Erinnerungen …
Mal schauen, wie sich „Drinx“ in den nächsten Monaten entwickeln wird.
Drinx
Frankfurt, Habsburgerallee 8
Map
Diesmal noch keine Wertung
Design ist kein Make-Up!

Design bedeutet nicht Schönschminken. Das sollte eigentlich klar sein. Ist es aber leider nicht.
Design hat in Deutschland eher geringen Stellenwert. Es wird mit unnötigem Luxus, Schnickschnack, etc. assoziert. Nicht mit etwas, dass das Leben bereichert – und im besten Fall einfacher macht.
Das Problem betrifft allerdings leider nicht nur die Allgemeinheit, sondern auch das professionellere Umfeld.
„Design ist optischer Firlefanz. Designer spinnen. Designer legen Wert auf schöne Optik. Und sonst Nichts. Designer gestalten Sachen, die sich nicht umsetzen lassen. Design ist im Grunde nicht so wichtig.“
Was dabei so gut wie immer ausser acht gelassen wird: Gutes Design verfolgt ein Ziel! Es sucht nach der optischen Lösung, die den Zweck eines Produktes oder Projekts am besten erfüllt.
Charles Eames hat das so ausgedrückt:
“Design is a plan for arranging elements in such a way as best to accomplish a particular purpose.”
Bezogen auf Design für Online-Medien – in diesem Fall das Fachgebiet, auf dem ich mich bewege – heißt das, dass der grundlegende Aufbau, die Wahl von Farbigkeit, Schrift, Bildmaterial, die Anordnung & Gruppierung von Elementen, usw., usw. auf das Ziel ausgerichtet ist einen Webauftritt oder eine Online-Applikation einfach & intuitiv bedienbar zu machen und das zurecht- und wohlfühlen dort bestmöglich zu unterstützen!
– Weitere wichtige Aufgabe, die das Design leisten muss: Die passende Darstellung von Marke, Unternehmen und Produkten. Auch hier ist es wichtig mit der optischen Sprache nicht irgendeinen, sondern den richtigen Ton zu treffen!
Gutes Design ist kein Produkt von Zufall, purem Geschmack oder aktueller optischer Trends, sondern das Ergebnis zielgerichteter, maßgeschneiderter Überlegung, Planung – und am Ende der professionellen, sauberen Umsetzung!
Aus dem „Make-Up“-Mißverständnis heraus entstehen schnell Hindernisse, die gute Gestaltung unnötig schwer machen:
Mangelndes Briefing
Man muss die Ziele und Rahmenbedingungen eines Projekts kennen, um punktgenau & professionell gestalten zu können! Wenn Design nur als purer Anstrich aufgefasst wird, fehlt oft das Bewusstsein, dass überhaupt Hintergrundinformationen benötigt werden.
Dazu ein weiteres, sehr treffendes Zitat von Herrn Eames:
“Recognizing the need is the primary condition for design.”
Bereits vordefiniertes Design
Es wird nicht die Lösung einer Gestaltungsaufgabe vom Designer verlangt – was sein Job ist – sondern Ausmalen einer Vorlage.
Statt dem Verantwortlichen möglichst genau Aufgabe und Problemstellung zu erläutern, wird bereits eine – oft nur vermeintliche – Lösung vorweggenommen.
Designer dürfen nicht als verlängerte Photoshop-Hand mißbraucht werden: Kunde & Agentur können weitaus mehr von ihm bekommen! Und sollten es auch einfordern!
Technik als Showstopper
An der Schnittstelle von Design und Technik steht schnell das „unnötiger Schnickschnack“-Argument im Raum. Es fehlt manchmal der Blick, dass man als Designer ebenfalls einen Job zu erledigen hat und nichts lediglich auf Geschmack und ein bißchen unverständlicher Kunst basiert und Dinge daher nicht einfach mit einem undifferenzierten „geht nicht“ ersatzlos gestrichen werden können!
Programmierung darf nicht zum Stopper für Ideen & Maßnahmen werden, die zwar aus rein technischer Sicht „nicht unbedingt notwendig sind“, vielleicht sogar etwas mehr Aufwand erfordern – aber aus dem Blickwinkel besserer Usability, Erzielung einer bestimmten Wirkung & Aussage, usw. aber wichtig für das Projekt sind!
Während für die Programmierung Dinge wie Standardkonformität, sauberer Code, Performance und möglichst einfache Umsetzung im Vordergrund stehen, ist es beim Design das Bestreben die beste optische & ästhetische Lösung für die gestellte Aufgabe zu finden. – Dies kann auch die sein, die dem Programmierer nicht gefällt. Muss sie auch nicht. Genausowenig, wie dem Designer die Syntax des Codes gefallen muss. Dafür ist jeder Experte auf seinem Gebiet. Und auf Beiden Seiten braucht es Vertrauen in die jeweiligen Fähigkeiten.
Gute Designer kennen technischen Rahmenbedingungen und beachten sie. – Das heißt aber auch, dass sie einschätzen können, wo dieser Rahmen, falls es wirklich erforderlich ist, noch Spielraum hat.
Bei tatsächlichen Konflikten muss gemeinsam an einem Weg gearbeitet werden, der gestellte Anforderungen an beide Bereiche – Programmierung und Design – erfüllt. Statt fauler Komprommisse: Lösungen, die dem Ziel eines Projektes nicht schaden.
Keine Disziplin darf dabei „per Definition“ über der Anderen stehen. Design ist genauso essentiell wie Technik. Es sollte der Normalfall sein, dass sich beide Bereiche ergänzen und zu einem Projekt aus einem Guss verschmelzen!
Argument „Kosten“ – Der Wert von Design
Es darf nicht passieren, dass Technik & Kosten die einzigen Argumente sind, die in die Wagschale geworfen werden und denen das Design automatisch zum Opfer fallen muss. – Die Folge werden schlechte Projekte sein! Die beste Programmierung und der beste Kostenrahmen helfen nichts, wenn die Schnittstelle zum User – die gestaltete Oberfläche vernachlässigt wird oder dort falsche Kompromisse eingegangen werden.
Design ist kein Make-Up. Design hat einen Wert und es ist sträflich den zu vernachlässigen!
Yoann Lemoine.
Tolle Bilder. Tolle Farbigkeit. Und davon jede Menge im Portfolio von Yoann Lemoine, Paris/New York..
Blogparade: “Ich twittere weil …”
Nils hatte mir das Stöckchen schon vor einiger Zeit zugeworfen. Leider ist es etwas im Posteingang liegengeblieben.
Die Sache mit den „Stöckchen“ finde ich nicht schlecht. Es trägt zum Austausch unter unterschiedlichsten Bloggern bei – und es ist spannend verschiedene Meinungen & Antworten zu einem Thema zu lesen. Nur der Name ist dafür irgendwie … dämlich …
Wie dem auch sei.
Da das Thema interessant ist, und ich sowieso ständig gefragt werde, warum ich das mit dem twittern mache, hier meine Antworten.
Ich twittere weil:
- Man auf jede Menge inspirierende Arbeiten, Neuigkeiten, Links und nicht zuletzt interessante Personen stößt, die man sonst garnicht oder viel später entdecken würde. In meinem Fall hauptsächlich im Bereich Design/Medien – aber auch an allen Ecken über den Tellerrand hinaus.
- Ich gerne schreibe. Und sich dabei auf das Nötigste und 140 Zeichen beschränken eine nette Herausforderung ist.
- Twitter eine hervorragende Ergänzung zum Blog ist. Für alles, dass nicht einen ganzen Beitrag wert ist, aber dennoch nicht unter den Tisch fallen sollte.
- Ich auf neue Beiträge im Blog hinweisen kann und sich die Besuche dadurch um ungefähr 30-40% gesteigert haben.
- Man schnell einen Überblick über aktuelle Stimmungen & Themen bekommt.
- Weil es viele kreative, sehr nett mit Sprache umgehende Tweets gibt.
- Um einen Blick in andere Agenturen, Städte und Länder zu werfen.
Bildbunt / Abstrakt
Anlässlich dieser Fotos, habe ich gerade mal ein Set mit abstrakteren Fotografien aus dem Bildbunt-Fundus zusammengestellt.
Holga, mal wieder!
Stammtisch: Trinkhalle, Frankfurt
Die „Trinkhalle“ avanciert gerade zu einem weiteren Bildbunt-Favourite. Das liegt zum Einen an der gemütlichen 60er/70er-Jahre-Ausstattung, zum Anderen am leichten Hamburg-Touch – und zum Weiteren am sehr guten Service!
Leider sind unkomplizierte & lockere Läden in dieser Art in Frankfurt noch etwas dünn gesät – oder kopieren z. B. im Fall der Nordbar zu bemüht den Hamburg-Style.
Auf jeden Fall eine Bereicherung und Abwechslung im Frankfurt-Bar-Angebot!
Trinkhalle
Frankfurt, Obermainanlage 24
Map
8/10 Punkte
Stammtisch: Pflasterstrand, Frankfurt


Weiterer Zwischenstopp bis zum Sonnenuntergang: Der Pflasterstrand.
Ein richtig schöner und vor allem entspannender Ort am Osthafen, hinter der Großmarkthalle. Man sitzt mit Blick auf den Main, das gegenüberliegende Ufer in Sachsenhausen und auf die weit entfernt scheinende Innenstadt & die Skyline.
Der Platz selbst ist toll gestaltet. Auf einem erhöhten Plateau, zwischen alten Industriekränen und Bahnschienen steht das Café als Basis – drumerhum jede Menge Holz-Bänke und alte Transportwägen.
Was sehr schade ist: Offenbar wird es den Pflasterstrand nur noch bis zum Ende des Jahres geben. Es wäre schön, wenn sich das Abwenden und der Platz & Café genau so erhalten ließen, wie sie zur Zeit sind: Als Gegenpol zu durchgestylten, exklusiven, hektischen Orten, die’s in der Stadt bereits genug gibt.
Stammtisch: Frankfurter Küche
Als kulinarischen Auftakt zum Bildbunt-Stammtisch gab’s diesmal einen Stopp bei der „Frankfurter Küche“, direkt gegenüber der Großmarkthalle.
Die Gegend selbst ist dort noch etwas karg und zum Teil Baustelle. Nichtsdestotrotz mit nettem Blick auf das riesige, alte, düstere Gebäude der alten Großmarkthalle. Schon seit Jahren gehen Gerüchte um, dass dort der Neubau der Europäischen Zentralbank entstehen soll, durch den das Ostend kräfig umgekrempelt wird. Das Baustellenschild am bewachten Gelände sagt das Gleiche. Allerdings wirkt das mittlerweile nicht mehr ganz glaubhaft. Mal schau’n ob tatsächlich noch etwas passiert.
Die „Frankfurter Küche“ hat aussen & innen nette, rustikale Sitzgelegenheiten. Auf der abwechslungsreichen Karte finden sich überwiegend traditionelle Gerichte wie Grüne Soße, Original Wiener Schnitzel oder Grill-Rippchen. Alles in hervorragender Qualität – und nicht so deftig & rustikal zubereitet, wie man im allerersten Moment vielleicht befürchten könnte.
Besonderer Tipp: Der Apfelwein!
Ebenfalls hervorzuheben: Der nette & zuvorkommende Service.
Frankfurter Küche
Frankfurt, Hanauer Landstraße 86
Map
7/10 Punkte
This is Hardcore.
Mal wieder eine sehenswerte flickr-Group! – In „Hardcore Street Photography“ werden lebendige, intensive, authentische Straßenszenen gezeigt. – Eine Art Fotos, die den Mut erfordert im richtigen Moment fremde Menschen abzulichten. Etwas, dass ich mich bisher leider selten getraut habe. Auch wenn es schon oft fotografierenswerte Momente & Charaktere gab. Heimlich fotografieren wäre mies. Ansprechen erscheint oft unangemessen.
Wie geht Ihr mit dem Thema Street-Fotografie/fremde Personen ablichten um? Welche Erfahrungen habt Ihr mit den Reaktionen der fotografierten Personen gemacht?
Filmkritik: Public Enemy No. 1 – Todestrieb (Teil II)
Nachdem der erste Teil (Public Enemy No. 1 – Mordinstinkt) durch Spannung, filmische Umsetzung und gute Schauspieler überzeugt hat, haben wir uns jetzt auch Teil II angesehen.
Trailer & Plakate, im Stil belangloser Action-Filme, werden ihm leider nicht richtig gerecht. Auch Teil II, der die Geschichte Jacques Mesrines fortführt und temporeich auf das unvermeintliche Ende zusteuert, überzeugt durch den Schauspieler-Stab (diesmal besonders erwähnenswert: der stets etwas unheimliche Mathieu Amalric) und die Bilder!
Im Vergleich ist Teil I vielleicht etwas besser ausgefallen – in Teil II machen aber vor allem die sehr authentische 70er-Jahre-Ausstattung und das etwas höhere Tempo Spaß!
7/10 Punkten
Stammtisch: Kleinlaut & Brown, Frankfurt
Eine Location, die bei den Stammtischen immer ein wenig in Vergessenheit gerät ist das Kleinlaut & Brown. Zentral in der Innenstadt, direkt hinter dem wieder neu aufgebauten Thurn & Taxis-Palast.
Zu unrecht! In der Bar ist es jedes Mal sehr nett. Es gibt guten Service & gute Getränke. Und gute Musik in angenehmer Lautstärke.
Die Einrichtung hat ihren Zenit vielleicht schon ein kleinwenig überschritten ist aber immer noch zum Wohlfühlen geeignet. Wenn man’s etwas reduzierter mag und bequeme Bänke (in Frankfurter Bars leider selten) zu schätzen weiß. Schön gemachte Details: Unterflurbeleuchtung der Sitzgelegenheiten, die gleichzeitig auch das Schuhwerk der Gäste mit beleuchtet. Manches Publikum scheint das bereits zu wissen und sich schuhtechnisch zu wappnen. Meistens ist das recht ansehnlich.
Auch der vermeintliche Spiegel auf der Toilette sorgt für einen netten Effekt – man steht nicht vor seinem eigenen Spiegelbild, sondern der Person auf der anderen Seite gegenüber. Das eigene Spiegelbild ist dahinter zu sehen. – Auch gestern wieder lustig. Das Gegenüber: Irritierte Frankfurt-Touristen.
Kleiner Spaß gestern: Eine Maus hatte sich von draussen unter die Bänke verirrt. – Laut zweitem Bildbunt-Mitglied mit verschlagenem, lauernden Blick. Nur darauf wartend zu uns rüberzuflitzen. Was sie nicht gemacht hat.
Nebeneffekt: Wir haben auch die Plätze an der Bar kennengelernt, zu denen wir gewechselt sind. Auch dort schöne Details: Die Whisky-Flaschen sind unter dem Tresen platziert. Durch eine Glasplatte sind die verlockenden Sorten (gute Auswahl!) von oben sichtbar.
Kleinlaut & Brown
Frankfurt, Stiftstraße 34
Map
7,5/10 Punkte
















